Es ist schon immer ein Erlebnis, mit Rupert K. eine “Fotowanderung” an schöne Plätze im Gesäuse zu machen. Auch wenn ich schon einige Male an denselben Plätzen war, es gibt jedes Mal was Neues zu sehen. Schon allein, dass man sich Zeit nimmt, oft selbstvergessen stundenlang an einem Platz bleibt und staunt, was es zu beobachten gibt, sich auf die Natur einlässt, mit ihr kommuniziert, macht einen guten Teil dieses Erlebnisses aus. Es gibt wenige Vorgaben, mal vom Ort abgesehen. Der gute Rat: beoachten, Veränderungen des Lichts, der Wolkenzüge wahrnehmen, abgesehen vom faszinierenden Objekt nicht den Kontext vergessen, auf die Ränder des Bildes achten. Der Bildaufbau ist dann stimmig, wenn das Foto zeigt, was ich sehe und zeigen will – und nichts drüber hinaus.
Und vor allem: Geduld haben, warten können auf den richtigen Augenblick. Und tatsächlich: nach gut eineinhalb Stunden lichten sich die Nebel, reißt der Himmel überm Hochtor auf, das Licht dringt durch und verzaubert die rauhe Welt der Felsen, Zinnen, Kare, Spitzen, Zacken. Jede Minute ein neues Bild, einmal ein Lichtflecken da, einmal leuchtender Neben vor einem Stück Blau über einer Spitze dort: Schauspiel der Natur, die Zeit seht still. Und die Füße in den durchfeutchteten Schuhen sind vergessen.